Stadt Stühlingen

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Harte Zeiten, Wirren und Kriege

Das Wappen der Stadt zeigt, wie auch ein Stadtsiegel aus dem Jahr 1496, einen Mann mit Hut aber ohne Arme und Beine, das sog. „Stühlinger Männle“.

Der Sage nach soll es während einer Hungersnot als einziger überlebt haben. Zwar ohne Arme und Beine geboren, gelang es ihm doch, sich in einen Keller zu wälzen, wo es sich von Schweizerkäse und Wein ernährte, indem es von einem Käselaib abbiss und den Zapfhahn des Weinfasses mit dem Mund öffnete und schloss. Später kam dann von Außerhalb eine Frau hinzu, die das Männle heiratete. Aus dieser Verbindung sollen alle Stühlinger stammen.

Wolfgang HUG schreibt in diesem Zusammenhang: „So ein Wappenmotiv verdichtet historische Erinnerung an Hungerkrisen und ihre Überwindung im Mythos, der zugleich betroffen macht und Hoffnung stiftet“.

Betroffen macht in der Tat, was die Stühlinger über Jahrhunderte hinweg immer wieder ertragen mussten. Nicht nur kollektive Erinnerungen, sondern auch Chroniken berichten von „mörderischen Seuchen bei Mensch und Tier“ (1611/1612), „Bedrohung und Schäden durch Wölfe“ (1628/1642), von „Notjahren mit Mangel an Lebensmitteln“ (1627/1628), von „Pesterkrankungen, Blattern und ansteckendem Fieber“ (1627/1723/1810/1871) und von vielen Opfern durch die Ruhr (1850).
Kriegerische Ereignisse brachten immer wieder Leid und Not mit sich: So die „Schweizerkriege“ 1499 (von den Schweizern „Schwabenkriege“ genannt), während derer Schloss und Stadt belagert, geplündert und angezündet wurden, sowie der Bauernkrieg (1524/1525), der in Stühlingen durch das Aufbegehren der Bauern gegen die Ungerechtigkeiten der Schlossherren mit seinen Anfang nahm und mit der völligen Niederlage der Aufständischen endete. Truppendurchzüge und Einquartierungen während der Napoleonischen Kriege (1792-1806), die Besetzung der Stadt als Folge der Beteiligung von Stühlinger Freiheitskämpfern an der Badischen Revolution (1849-1851), die Opfer des Ersten (1914-1918) und Zweiten Weltkrieges (1939-1945): All das erinnert an Krisenzeiten – aber auch an deren Überwindung!

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Im Jahre 1262 wird Stühlingen in einer Urkunde von Graf Eberhard I. von Lupfen erstmalig als Stadt erwähnt.

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